Trainingsschule in Brasov (Rumänien)

Paul Militaru hat in Brasov vor mehr als 20 Jahren die Trainingsschule ins Leben gerufen. Kinder aus Familien, in denen 10 oder mehr Menschen auf engem Raum leben, haben auch bei guter Begabung schlechte Startbedingungen. Eine gute Ausbildung ist jedoch die Grundlage dafür, um aus der Armut herauszukommen, von fremder Hilfe unabhängig zu werden und selbst anderen wieder helfen zu können.

Paul hat dies selbst durch einen großzügigen Förderer so erlebt und folgte dem Ruf, diesen Dienst an den Armen zu tun. In seinem Haus am Stadtrand von Brasov ist ein großer Raum zweckmäßig dafür eingerichtet. Alle Arten von Schulmaterial, aber auch Musikinstrumente, Bibeln und christliche Literatur sind hier zu finden. An Schultagen wird vom Nachmittag bis zum Abend intensiv gearbeitet. Paul steht für schulische Probleme mit Lektionen und Einzelbetreuung fast jederzeit zur Verfügung, wenn nötig auch am späten Abend. Die Kinder werden von seiner Frau Ligia mit Essen versorgt, die in diesen Dienst stark eingebunden ist.

Schulmaterial
Schulmaterial

An erster Stelle ist die Trainingsschule für begabte SchülerInnen gedacht, die das letzte Jahr die Grundschule besuchen (in Rumänien das achte Schuljahr), und den Sprung auf eine höhere Schule schaffen wollen. Dafür muss eine landesweite nationale Prüfung mit hohen Anforderungen abgelegt werden. Eltern, die es sich leisten können, geben für die Vorbereitung darauf viel Geld aus. Kinder aus armen Familien haben diese Möglichkeit nicht und damit schlechte Chancen für die Zukunft. Nach einem Jahr Vorbereitungsarbeit in der Trainingsschule schaffen die Jugendlichen die Aufnahmeprüfung mit guten bis sehr guten Ergebnissen. Das ist jedes Jahr im Juni eine große Freude für ganze Familien mit großem Dank zuerst an Gott und auch an Paul Militaru und seine HelferInnen.

Die Schüler bekommen auch Schulmaterial, was Druck von den Eltern nimmt, die es sich nicht leisten können, den Kindern das Nötige zu kaufen. Die schämen sich dann vor den Mitschülern und Lehrern, wenn sie es nicht haben. Die Kinder kommen aus den verschiedensten Gemeinden, auch Orthodoxe sind willkommen, und lernen, über die Grenzen der Denominationen hinweg Gemeinschaft zu haben und gemeinsam Ziele anzustreben, ein wesentlicher Beitrag, dass die Christen zusammenwachsen und sich die Gemeinden nicht voneinander separiert halten.

Für den Transport der Kinder zur Trainingsschule und zurück nach Hause wird gesorgt, einerseits zur Sicherheit, wenn es am Abend bereits dunkel ist, andererseits haben arme Familien kein Geld für Busfahrscheine.

Zu Weihnachten gibt es eine Weihnachtsfeier mit kleinen Geschenken und zum Abschluss des Schuljahres einen gemeinsamen Ausflug. In Corona-Zeiten ist dies allerdings nicht möglich, hingegen hatten Paul und seine Schützlinge mit zahlreichen Einschränkungen zu kämpfen. Teilweise musste der Unterricht online abgehalten werden, und dies bei häufig sehr schlechten Internet-Verbindungen. Trotzdem haben auch im Vorjahr alle SchülerInnen die Aufnahmeprüfung für höhere Schulen sehr erfolgreich geschafft.